13. Mönchwasenlauf 2019
was motiviert, bei Dauerregen und Sturm 30km zu laufen
Dieses Jahr war der Mönchwasenlauf sehr spät in der Planung. Aber eine neue Strecke sollte es auch diesmal werden. Erst eine Woche vor dem Lauf wurde die Strecke final abgelaufen und die Streckeführung versprach neben den 30km Laufstrecke ca 530 aufsteigende Meter. Mit Kerstin, Lumir und Manne waren die Strecken-Guides gefunden.
Allein die Wetterprognose stellte sich etwas unsicher dar, aber was soll schon ein wenig Regen ausmachen. Doch in der Nacht vor dem Lauf – Dauerregen und Sturm.
Läufers Gedanke: ich bleib im Bett, bei dem Wetter geh ich nicht raus, der Lauf wird sicherlich abgesagt, ich bin bescheuert, was soll's. Ich lauf mit. Gedanken und Handeln stimmen oft nicht überein.
Und sie kamen, 30 Läufer aus nah und fern, 8 aus Simmozheim, tummelten sich auf dem Festplatz und wollten bei Dauerregen dabei sein. Ja, Simmozheim – Mönchwasenlauf ist beliebt, steht für gute Strecken in der Gegend, beste Verpflegung, 30km und einiges an zu bewältigender Höhe. Am Ende natürlich der Kalorienausgleich in der namensgebenden Ortbrauerei. Entsprechend spricht sich das rum und egal ob Sonne oder Dauerregen, sie kommen.
Vor dem Start das obligatorische Beweisfoto – ich war dabei – und schon startete der Tross nach einer kurzen Ortsrunde Richtung Neuhengstett, Heumaden, Calw-Stammheim zu den 7-Tannen. Schon zu Beginn wurde über die alte B295 ordentlich Höhe mitgenommen. Die Aufgabe, den Läuferpulk kompakt zusammenzuhalten wurde durch kontrolliertes Tempo von Kerstin an der Spitze übernommen, Lumir übernahm das Fotografieren, Jochen und Manne schoben von hinten. Die Läufermeute, mittlerweile total durchnässt, lief und hatte gute Laune. Von Heumaden gings steil bergab nach Calw, um danach wieder ab Freibad Stammheim den gemeinsten Aufstieg in Angriff zu nehmen. Nach km 17,5 endlich der Verpflegungsstopp. Das V-Team hatte wieder ganze Arbeit geleistet. Heißer Tee, kühle Getränke, köstlicher Kuchen, das macht Läufersglück perfekt.
Hier stiegen 5 Läufer aus, ein Shuttle-Service, den die Läufer zu schätzen wissen.
Der Stopp dauerte nicht lange, wenn man steht und ist nass bis auf die Haut, will Läufer einfach nur weiter. So ging's die nächsten 8km quer durch den Wald, über schweres Terrain, bergauf und bergab bis zum nächsten V-Stopp an der Landesstrasse zw. Althengstett und Gechingen bei km-25. Auf dieser Etappe erreichten einige Läufer ihr persönliches Limit, aber keiner wurde zurückgelassen und kurze Stopps wurden zum Sammeln genutzt. Zwischendurch hörte doch mal der Regen auf und die Sonne zeigte sich um gleich darauf wieder hinter den Wolken zu verschwinden.
Nach der letzten Getränkeaufnahme gings, teilweise auf der letzten Rille, Richtung Simmozheim. Oberhalb Büchelbronn kam dann endlich die Sonne raus und zauberte über Simmozheim einen wunderschönen Regenbogen. Das ist was Läufers Glück ausmacht. Man weiß spätestens jetzt, warum sich das Aufstehen am Morgen gelohnt hat und die Mühe, mit Gleichgesinnten 3 Stunden durch den Regen zu laufen: Belohnung mit Sonne und einem wunderschönen Regenbogen.

Jetzt gab's kein Halten mehr. Letzte Reserven wurden mobilisiert und Simmozheim kam immer näher. Ein letzter scharfer Sturm auf dem finalen Kilometer bremste nochmals den Elan, aber leicht absteigend nach Simmozheim und das Ziel vor Augen flog Läuferpulk dem Festplatz entgegen. Entsprechend ihrer körperlichen Verfassung war jeder für sich froh und am Ende ist es auch Läufers Stolz, den persönlichen Erfolg zu verbuchen. In der Hausbrauerei Mönchwasen wurde der Tank dann wieder aufgeladen.
Fazit: Der 13. MöWa-Lauf war einer der Schwierigeren. Die nahezu positive Rückmeldung aller Läufer kann nur jemand verstehen der mitgelaufen ist oder selbst läuft. Die Entscheidung für den Lauf war trotz wiedriger Umstände richtig. Vielen Dank an die rundum gelungene Organisation, im Vorfeld, an die Spender und dem Verpflegungsteam. Die Strecke diesmal, so aus aller Munde: nass aber wunderschön und dafür steht Simmozheim. Die Herausforderung bekommt man gratis. Auch für das nächste Jahr wird der MöWa-Lauf wieder geplant.
Diesmal waren es sportliche 3:00:15 h auf 30km, 545 HM und Schnitttempo von exakt 6:00 min/km – RESPEKT an alle die dabei waren. Weitere Bilder